Alice saß im Wohnzimmer auf dem Sofa und hatte ihren Laptop auf dem Schoß. Sie suchte nach Neuigkeiten, die ihnen helfen konnten. Sie hatte gesehen, dass die Menschen in Forks ihnen helfen würden und das war schließlich auch eingetreten. Doch sie hatte auch gesehen, dass der Frieden, den sie hier hatte nicht lange halten würde. Sie wusste allerdings zu gut, dass man dafür keine hellseherischen Fähigkeiten brauchte, sondern sich nur den Wolfclan ansehen brauchte um dies zu wissen, doch die Wölfe waren nicht ihr einziges Problem...
Carlisle war vor einigen Minuten erst nach Hause gekommen und fand Alice im Wohnzimmer. Die neuesten Eregnisse machten ihm zu schaffen. Es war nur eine Frage der Zeit, wann die Menschen sie finden würden. Er war nicht sicher, ob er sie davon überzeugen konnte, dass sie keine Gefahr für die Menschen waren. Auch war fraglich, ob alle Bewohner von Forks ihnen helfen würden, oder zumindest nichts verraten würden.
"Gibt es etwas Neues?", fragte er und setzte sich neben sie.
Er war gerade in seinem Zimmer, als er Carlisle hörte. Auch er war sehr besorgt, vor allem wegen Bella und seiner Tochter. Er hatte zwar nie gewollt, dass Bella ein Vampir wird, aber er will auch nicht, dass man sie ihm wieder wegnahm, von seiner Tochter ganz zu schweigen. Er kam die Treppe herunter und sah Alice und Carlisle auf dem Sofa. Er nahm in dem Sessel gegenüber von ihnen Platz.
Carlisle kam ebenfalls ins Wohnzimmer und fragte ob es etwas neues gebe. Alice schüttelte den Kopf. Auch Edward kam nun zu ihnen. Alice wollte gerade etwas sagen, als sie eine Vision bekam. "Wir werden Post aus Italien bekommen", meinte sie, doch konnte sie nicht sagen wann dieser eintreffen würde.
Calisle zog verwundert eine Braue hoch. Aus Italien? Gerade wollte er überlegen, wer ihm da Post schicken könnte, als ihm nur ein Name einfiel. "Hoffen wir, dass es keine allzu schlechten Nachrichten sind", meinte er nur. Wie auf das Stichwort hin, klingelte es an der Tür. "Die Post ist da", meinte Carlisle fröhlich. Als er die Tür öffnete überreichte ein Bote der Volturi ihm einen Brief und verschwand danach wieder sofort. Er ging wieder ins Wohnzimmer und öffnete den Umschlag. Carlisle seufzte einmal, mehr aus menschlischer Gewohnheit. "Die Volturi brauchen unsere Hilfe", sagte er und legte den Brief offen auf den Tisch, um die Antworten abzuwarten.
Alice hatte gesehen, dass sie Post bekommen würden und es dauerte nicht lange, als der Bote auch vor der Tür stand. Gespannt wartete Edward, bis Carlisle den Brief gelesen hatte und etwas sagte. "Die Volturi?", fragte er ungläubig. Warum sollten die Volturi ihre Hilfe brauchen? "Das könnte auch eine Falle sein", merkte er an und nahm den Brief in die Hand, den Carlisle offen auf den Tisch gelegt hatte.
Wow, dass ging jetzt aber sehr schnell, dachte Alice als kurz daraug die Post kam. Carlisle meinte, dass die Volturi ihre Hilfe bräuchten. Edward war misstrauisch und meinte es könnte eien Falle sein. "Das glaube ich nicht", meinte sie. "Immerhin stecken alle Vampire in Schwierigkeiten, wenn dieses Mittel erst ein mal auf den Markt kommt. Ich denke eher, dass die Volturi alle Clans um Hilfe gebeten haben", erklärte sie. Anders konnte sie sich das nicht erklären, doch an eine Falle glaubte sie nicht.
"Alice hat Recht", sagte Carlisle und schüttelte leicht den Kopf. "Die Volturi sind im Zugzwang, wenn sie die Regeln einhalten wollen. Sie können es sich nicht leisten entdeckt zu werden." Er machte eine denkwürdige Pause. "Das können wir uns alle nicht leisten." Er ließ sich im Sofa zurücksinken und legte einen Fuß auf das andere Bein. Wieder schüttelte er den Kopf, aber mehr zu sich selbst. Er glaubte, im Gegensatz zu Alice nicht, dass Aro alle Clans um Hilfe gebeten hatte. Jedenfalls noch nicht. Dazu kannte er Aro doch etwas zu gut. "Vielleicht sollten wir nach Volterra gehen", meinte er schließlich. "Wenn wir helfen können, dann müssen wir das tun. Es geht um uns alle. Es muss möglich sein Unstimmigkeiten beiseite zu legen, um einem größeren, gemeinsamen Ziel entgegenzutreten." Er schaute ins Leere und versuchte sich die Begegnung der Cullens mit den Volturi vorzustellen. Er und Aro hatten zwar eine ganz eigene Beziehung zueinander, aber das wusste eigentlich keiner. Außer Edward vielleicht, der wahrscheinlich gerade Carlisles Gedanken las. Carlisle lächelte leicht.
Auch wenn Edward nicht so ganz davon überzeugt war, dass sich das Ganze nicht um eine Falle handelte, nickte er. "Ja, vermutlich habt ihr Recht, aber ich traue den Volturi nicht", sagte er. Als Carlisle dann vorschlug nach Volterra zu gehen war Edward fast entsetzt gewesen. Jedoch traf Carlisle solche Entscheidungen nicht unüberlegt, dass wusste er. Das mit den Unstimmigkeiten war noch fast gelinde ausgedrückt. Die Volturi würden wahrscheinlich wieder versuchen Alice und Edward auf ihre Seite zu ziehen, was ihnen immer noch nicht gelingen würde. Edward war neugierig gewesen, was die beiden dachten, aber Carlisles Gedanken verwirrten ihn ein wenig. Er schien Aro besser zu kennen, als er es jemals zugegeben hatte. "Wir sollten aber trotzdem sehr vorsichtig sein, wenn wir nach Volterra gehen", sagte er.
Alice war nicht sonderlich überrascht, dass sie nach Italien gehen würden, immerhin hatte sie es ja sehen können. Edward schien etwas verwirrt und Alice fragte sich, was er wohl erfahren hatte. Als er meinte, dass sie trotzdem vorsichtig sein müssten nickte sie. "Ja, auch wenn ich denke, dass sie momentan andere Sorgen haben als uns auf ihre Seite zu ziehen", stimmte sie zu und erriet Edwards Gedanken, immerhin wäre es nicht der erste Versuch der Volturi gewesen, sie auf ihre Seite zu holen.
Auch Carlisle nickte. "Dann ist es beschlossen", sagte er. "Am besten ist es, wenn wir uns sogleich auf den Weg machen. Die anderen müssen dann nachkommen." Seine Familie war im Moment etwas verstreut und sie alle erst zusammenzubekommen dauerte ihm jetzt zu lange, auch wenn sie Vampire waren. Er musste noch dringender nach Volterra als Alice und Edward. Bevor Aro auf irre Ideen kam, aber so wie Carlisle seinen alten Freund kannte, war das bereits zu spät. Aro war einfach etwas verrückt, aber sie hatten ihm auch zu verdanken, dass sie in Frieden leben konnten, sofern sie das taten. "Vielleicht gibt es ja noch Flüge frei", meinte er.
Auch wenn Edward immer noch nicht sehr begeistert war, so hatte Carlisle wahrscheinlich Recht. "Dann werde ich die anderen benachrichtigen", sagte er und nahm sein Handy, um Jasper, Rosalie und Emmett eine SMS zukommen zu lassen, in der er ihnen schrieb was passiert war und was Carlisle beschlossen hatten. Sie würden sich dann alle in Volterra treffen. Währenddessen hatte Carlisle etwas wegen Flügen gesagt, denn auch wenn sie schnell dort sein konnten, mussten sie immer noch ihr Geheimnis bewahren.
Jasper war gerade auf dem Weg zurück zum Haus der Cullens, als ihn eine SMS erreichte. Edward hatte ihm geschrieben, dass sie einen Brief von den Volturi bekommen hatten und sie nach Volterra gehen wollten. Er beschleunigte seinen Schritt und war so schnell wie möglich an der Tür. Er ging hindurch in das Wohnzimmer. Auf dem Sofa saßen Alice, Carlisle und Edward. Er hielt kurz sein Handy hoch. "Ich habe die Nachricht erhalten", sagte er. "Geht es um dieses Heilmittel?" Es war die erste Vermutung, die sich bei ihm einstellte.
Als Jasper ins Wohnzimmer kam, ging Alice schon automatisch zu ihm, und begrüßte ihn mit einer Umarmung. Ähnlich wie bei Bella und Edward herrschte auch zwischen ihnen eine Art magnetische Anziehungskraft, sobald sie im selben Raum waren. Auf seine Frage hin nickte sie. "Ja, scheinbar brauchen sie unsere Hilfe."